Das Musical „Starlight Express“
Musikprojekt in Jahrgangsstufe 3
Im März haben wir im Musikunterricht der Jahrgangsstufe 3 das Thema „Musical“ anhand des Musicals „Starlight Express“ begonnen, welches, dank der Osthushenrich-Stiftung und der Manfred Kaulenstiftung, den Besuch des originalen Musicals in Bochum als Highlight beinhaltete. Dadurch konnten die Kinder die Theorie in der Praxis umgesetzt sehen und sich von dem Musiktheater beeindrucken lassen.
Ziel war es u.a., die Grundeinstellung zur Musik bei den Kindern zu verändern, da es die Freude und das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Musik wecken und intensivieren sollte. Dieses Ziel wurde im vollen Umfang erreicht. Die Kinder konnten den Musikunterricht kaum erwarten und fragten bei jedem Treffen auf dem Flur, ob wir nicht „heute“ Musikunterricht hätten. Viele berichteten, dass sie sich Zuhause Videos anschauten und die Lieder jeden Tag anhörten. Die Kinder beteiligten sich rege am Musikunterricht und auf dem Flur ertönten immer wieder Lieder des Musicals.
Waren manche Kinder anfangs noch skeptisch, so waren sie ab dem Zeitpunkt, als die Charaktere des Musicals erarbeitet wurden, tief im Geschehen verankert. Die Tatsache, dass das Musical als „modernes Märchen“ geschrieben ist, lässt Kinder sich mit den Figuren identifizieren. Alles, was die Figuren durchleben, haben die Kinder entweder schon selbst durchlebt oder mitbekommen.
In dem Musical wird u.a. thematisiert, dass Rusty, die Dampflock, von den „coolen“ Loks gedemütigt wird. Anfangs, als die Kinder die Charaktere ohne die Geschichte kennenlernten, waren gerade die „coolen“ Loks hoch im Kurs bei den Kindern. Als sie die Geschichte nach und nach erfuhren, merkten sie immer mehr, dass es mehr Schein als Sein ist. Denn gerade diese beiden Loks demütigen Rusty und spielen unfair. So wurden Streitigkeiten auf dem Schulhof oft verglichen mit dem Musical und die Kinder fragten sich, ob sie lieber Rusty oder eben einer der coolen Loks sein wollten. Vor allem nach dem Musicalbesuch sind sich alle Kinder einig, dass Rusty die beste Figur ist und sich jeder so verhalten sollte.
Außerdem förderte dieses Projekt die Klassengemeinschaft. Nach 2 Jahren Pandemie, welche gerade diesen Jahrgang somit ab Klasse 1 an schwer getroffen hat, war dieses Erlebnis eines, welches die Klassengemeinschaft wieder mit gestärkt hat. Die Aufregung am Tag der Fahrt, die Tatsache, dass sich nahezu alle Kinder schick gekleidet hatten, brachte ein hohes Gemeinschaftspotenzial. Am Tag nach der Fahrt verglichen dann alle, ob sie ihr Armband von der 3G-Kontrolle noch trugen und viele trugen ein T-Shirt des Musicals. Es wurde sich angeregt unterhalten, wie toll es war und jedes Kind konnte seine Lieblingsszene genau schildern und dies rief Erinnerungen bei den anderen Kindern hervor.
Durch die populäre Musik sollte ein vielfältiges, stilistisch und musikpraktisch erweitertes Musikangebot entstehen, so dass jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit hat, sich in der Musik, die ihm zuspricht, wiederzufinden. So sangen einige Kinder gerne die Lieder von „Greaseball“, die den Rock’n’Roll widerspiegelten, andere sangen lieber die Lieder von „Electra“, welche die Elektromusik darstellt und andere sangen gerne Lieder von „Rusty“, welche die Pop-Musik darstellte.
Durch das Live-Erlebnis wurden die Emotionen und die Faszinationen eines populären Musiktheaters in das Bewusstsein der Kinder gebracht und dadurch wurden sie weitergehend inspiriert. Einige Kinder wünschen sich nun zum Geburtstag noch einmal Karten, haben die verschiedenen Berufe im Theater entdeckt und sind für das populäre Musiktheater offen geworden. Gerade in Zeiten mit den technischen Möglichkeiten des Computers und Fernsehens konnten trotzdem alle Kinder mit einem Musical, welches seit über 30 Jahren in Bochum läuft, fasziniert werden und sehen, dass Livemusik und Livetheater eine große Freude bringen kann.
Die Aussage des Sozialpädagogen Prof. Dr. Armin Krenz trifft auf unser Projekt zu und ist in den Aussagen und den Handlungen der Kinder wiederzuerkennen:
„Gute Geschichten und gute Lieder sind Seelenproviant für Kinder. Lieder, Geschichten und Tanz gehören zum lebensnotwendigen Seelenproviant eines jeden Kindes. Ein Lied berührt die reichhaltige Welt der Gefühle und setzt Bewegungsimpulse in Gang. Geschichten beflügeln die Fantasie, lassen innere Traumbilder entstehen und der Tanz hilft dabei, die vielen, bunten Bilder und Gefühle in eine lebendige Bewegungsgeschichte umzusetzen. Wo immer Kinder in ihrem Alltag mit Liedern, Geschichten und Tanz aufwachsen, entdecken Sie darin einen wertvollen Schatz. Wer in Kindheitstagen (und darüber hinaus) seine Schatzkiste mit diesen drei Entwicklungsjuwelen reichhaltig gefüllt hat, besitzt einen guten und Sicherheit spendenden Seelenproviant, der das Leben reicher werden lässt und den Menschen nachhaltig seelisch stärkt.“
Zum Schluss bleibt mir nun noch der Dank an die Osthushenricht-Stiftung und die Manfred Kaulen Stiftung, ohne die es die Fahrt nicht gegeben hätte.
Vielen Dank auch an die Kolleginnen und Kollegen, ohne dessen Bereitschaft bei der Umsetzung der Unterrichtsreihe und der Musicalfahrt dies alles so nicht funktioniert hätte.
Hier geht es zum Bericht aus der Tageszeitung: